Ich wollte nicht Mitleid – ich wollte mein Leben zurück.

Bodybuilder Denys über den Verlust seines Arms, neue Kraft und das Training nach dem Schicksalsschlag

Von außen betrachtet war Denys der Inbegriff körperlicher Stärke: durchtrainiert, diszipliniert, erfolgreich auf der Bodybuilding-Bühne. Dann, ein plötzlicher Arbeitsunfall – und nichts war mehr wie zuvor. Ein schwerer Maschinenunfall kostete ihn seinen linken Arm. Für viele wäre das das Ende ihrer sportlichen Laufbahn gewesen. Für Denys war es der Beginn von etwas Neuem.

Der Tag, der alles veränderte

„Ich erinnere mich nicht mehr an den Schmerz – nur an das Gefühl der Ohnmacht danach“, erzählt Denys ruhig. Der Unfall passierte in Sekundenbruchteilen, aber die Folgen bestimmten Monate seines Lebens. Der Eingriff, die Rückkehr in den Alltag, die Leere.

Ich hatte immer alles unter Kontrolle – mein Körper war mein Werkzeug. Plötzlich war ich ausgeliefert. Da kommen Zweifel, Wut, Angst.

Was ihn in dieser Zeit getragen hat? „Meine Familie. Und mein Wille. Ich wollte nicht, dass das der letzte Satz meiner Geschichte ist.“

Denys

Vom Trauma zur Trainingsmotivation

Der Weg zurück war kein gerader. „Ich habe Wochen gebraucht, um überhaupt wieder an Sport zu denken. Aber eines war klar, ich dachte: „jetzt erst recht!“ Ich wollte zurück ins Bodybuilding, und zwar besser als zuvor. Der erste Gang ins Gym war schwer.

Da waren Blicke – neugierig, mitleidig. Aber irgendwann merkst du: Du bist nicht nur der Typ ohne Arm. Du bist der, der trotzdem da ist.

Er beginnt mit Basics: Beine, einseitiges Krafttraining. Später kommen Spezialübungen dazu: Seilzüge, Eigengewicht, Prothesen-Adaptierungen. „Ich habe viel improvisiert. Und gestaunt, was alles möglich ist!“

Training mit Handicap – aber nicht mit halber Kraft

Denys trainiert heute vier- bis fünfmal die Woche. Kniebeugen, Bulgarian Splitsquats, Zugübungen mit selbstgefertigten Schlaufen, ja sogar Kreuzheben steht bei ihm am Trainingsplan. Sein Körper sieht athletisch aus – aber noch beeindruckender ist seine Haltung.

Denys

Was er anderen mitgeben will

„Was dir passiert, kannst du nicht immer kontrollieren – aber was du daraus machst, schon“, sagt Denys. Seine Botschaft:

Du darfst trauern – aber du darfst dich nicht aufgeben.

Heute ist er selbst Inspiration für andere: Er postet Trainingsvideos, spricht offen über Rückschläge und Fortschritte, beantwortet Fragen von Menschen mit ähnlichem Schicksal. „Wenn mir jemand schreibt: ‚Wegen dir habe ich mich wieder ins Gym getraut‘ – das ist unbezahlbar.“

Drei schnelle zum Schluss

  • Lieblingsübung? Kreuzheben – „mehr Hassliebe geht nicht.“
  • Was motiviert dich an schlechten Tagen? Alte Bilder. Und neue Ziele.
  • Dein Motto? „Ich trainiere nicht mit einem Arm weniger, sondern mit einer Menge an Erfahrung mehr.“

Denys ist der Beweis, dass Stärke mehr ist als Muskelmasse. Es ist die Entscheidung, trotz allem weiterzumachen – mit neuen Wegen, alten Träumen und einer großen Portion Mut.

Lass auch du dich von nichts und niemandem bremsen! Wir stehen an deiner Seite und unterstützen dich bei jedem Schritt zu deinem Ziel.